Integrative Förderung dank Digitalisierung

Integrative Förderung dank Digitalisierung


Autor: Marketing, Nathalie Moser

Autor:
Marketing, Nathalie Moser


Welche Herausforderungen gibt es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz durch die Digitalisierung? In diesem Interview mit Nathalie Moser, Verantwortliche Digitale Zukunft bei chancen.schaffen, wird der digitale Wandel in den KMU in der Schweiz beleuchtet. Zudem wird der von den KMU geleisteten Beitrag zur Digitalisierung der Schweizer Wirtschaft diskutiert und wie sie von der Digitalisierung profitieren können. Es werden auch Herausforderungen angesprochen, denen KMU auf dem Weg zur digitalen Transformation begegnen und wie sie diese bewältigen können.

Welche Herausforderungen gibt es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz durch die Digitalisierung?

Die Digitalisierung und der technologische Fortschritt stellen viele KMUs in der Schweiz vor eine grosse Herausforderung. In diesem Zusammenhang müssen interne wie auch externe Prozesse überprüft und angepasst werden. Die Wichtigkeit der Überarbeitung von bestehenden Prozessen wird oft unterschätzt. Oftmals haben sich über die Jahre überflüssige und zeitraubenden Arbeitsabläufe eingeschlichen.

Nathalie Moser

Ausbildungscoach Fachverantwortliche Digitale Zukunft

Welches sind die Chancen für KMUs im Rahmen der Digitalisierung?

Die Bausteine für den Erfolg von KMUs sind heutzutage ein professioneller Online-Auftritt und Handel, schnellere Lieferzeiten, zunehmendes Multi-Channeling sowie kompetente und digital-ausgebildete kaufmännische Fachkräfte.

Wie wird sich der kaufmännische Beruf verändern?

Gemäss dem Report der Hochschule für Bildung 2020 werden in Zukunft für den kaufmännischen Beruf die Verknüpfung von technologischen, klassischen Fachkompetenzen von entscheidender Bedeutung sein.

Der kaufmännische Beruf benötigt die Wissenserschließung mit digital gestütztem Lernen und einem gut informierten Umgang mit Daten im Netz (Digital Literacy). Die Fähigkeit zum kollaborativen Arbeiten – und zwar über alle Branchen und Industriezweige hinweg – wird essentiell sein.

Welche digitalen Tools stehen zu Ihren Teilnehmern zur Verfügung?

Seit letztem Jahr haben wir auf ein komplett papierloses Büro umgestellt. Wir haben unsere Prozesse überarbeitet und eine digitale Ablagestruktur erstellt. Momentan befinden wir uns in der Umstellung auf ein neues ERP System «Abacus». Das ist ein tolles Lernfeld für uns als Ausbildner wie auch unsere Teilnehmer. In der Abteilung Marketing bieten wir Zugang zur Adobe Creative Suite mit Photoshop, InDesign und Illustrator. Damit erstellen wir sämtliche Marketingunterlagen für unsere Kunden. Als Projektmanagement Tools nutzen wir für eine effiziente Zusammenarbeit die beliebten Tools wie «Slack» und «Trello». Mit «Trello» organisieren wir unter anderem unsere erste digitale Messe.

Jeder von unseren Teilnehmern verfügt über einen eigenen höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Bildschirmen, einem Headset und Kamera. Dabei verfügen wir über das Prinzip «Hot Desk», eine flexible Arbeitsorganisation, bei der sich die Angestellten morgens einen freien Schreibtisch suchen und damit unsere Infrastruktur optimal nutzen können.

Wie erleben die Teilnehmenden diese Digitalumstellung in den kaufmännischen Berufen?

Die Millenials und Z Generationen bringen bereits aus dem privaten Umfeld viele Kenntnisse mit und haben einen entspannten – wenn auch manchmal sorglosen – Umgang mit der Digitalisierung. Die Generation Boomers hingegen sind eher zurückhaltend, was sie daran hindert, die Vorteile der neuen Technologien voll auszuschöpfen.

Welche Gefahren birgt die Digitalisierung?

Der Büroalltag birgt mehr Cyber-Bedrohungen als man vermuten würde.

Unser Ziel ist es, unsere Teilnehmer vor allem im Bereich der sicheren Nutzung von E-Mails, Internet und dem Umgang mit Passwörtern zu sensibilisieren.

Könnten Sie ein praktisches Beispiel aus ihrer täglichen Arbeit erwähnen, wie die Digitalisierung «Chancen Schaffen» kann?

Bisher wurden die jährlichen Messen im Praxisfirmennetz physisch durchgeführt. Um die Kontinuität von Veranstaltungen auch in der Pandemie sicherzustellen, wurden neue Lösungsansätze gesucht. Die Digitalisierung stellt in diesem Bereich eine grosse Chance dar.

In den Abteilungen Verkauf und Marketing bereiten wir uns aktuell auf die Teilnahme an der internationalen «Swiss Meet» Messe vor, die in einer vollständig virtuellen Umgebung stattfinden wird. Um ein hohes Mass an Interaktion zu gewährleisten, kommunizieren wir mit unseren Kunden und Anspruchsgruppen via Livestream, Beratungsgespräche per Chat und MS Teams. Nicht zu vergessen die hervorragende multimedialen Präsentation des Standes und der Produkte.